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Impfmüdigkeit - Gefahr für die globale Gesundheit

Impfungen verhindern laut Weltgesundheitsorganisation (WHO) jährlich zwei bis drei Millionen Todesfälle. Weitere 1,5 Millionen könnten hinzukommen, wenn sich weltweit mehr Menschen impfen lassen würden. Doch die Impfmüdigkeit droht die Fortschritte bei der Bekämpfung von Krankheiten zunichte zu machen, die mit Impfungen vermeidbar sind. Die Verbesserung der Impfbereitschaft gehört deshalb laut WHO zu den vorrangigen Zielen für die kommenden Jahre. Als weitere Ziele für dieses Jahr nennt die WHO unter anderem die Bekämpfung von Gebärmutterhalskrebs über eine Ausweitung der HPV-Impfungen. Ebenso sei die Ausrottung von Polio in Afghanistan und Pakistan sehr wichtig.

Masernerkrankungen nehmen wieder weltweit zu

Welchen Folgen mangelnde Impfbereitschaft haben kann, verdeutlichte die Weltgesundheitsorganisation am Beispiel der Masern:

Eigentlich sollten die Masern bis 2020 ausgerottet sein. Doch die Zahl der schwerwiegenden Masern-Erkrankungen ist weltweit massiv gestiegen – obwohl es wirksame Impfstoffe gibt. Zu einem Anstieg der Erkrankung kam es zuletzt auch in Europa: Wurden im Jahr 2016 5.273 Masererkrankungen gezählt, waren es 2017 schon 23.927. Auch in Deutschland gibt es immer wieder Ausbrüche, die jährlichen Fallzahlen schwanken erheblich.

Gesundheitsexperten sehen für den Anstieg der Masererkrankung mehrere Gründe: Zum einen steigt die Zahl der (krassen) Impfgegner, zum anderen – und das ist die eigentliche Hauptursache für die Zunahme – besteht bei den Eltern eine gewisse Nachlässigkeit oder Impfmüdigkeit. Viele lassen die erste Impfung bei ihrem Kind durchführen, vergessen jedoch die zweite Impfung nach 24 Monaten. Aber erst diese bietet einen zuverlässigen Schutz vor Masern.
Die Gefahr an Masern zu erkranken wird auch häufig deshalb unterschätzt, weil sie im Vergleich zu früher weniger häufig auftreten. Die Komplikationen, die durch die Erkrankung entstehen können, werden dabei jedoch vergessen: Hirnhautentzündungen, Lungenentzündungen sowie schwere Mittelohrentzündungen. Manche Fälle enden tödlich, andere führen zu lebenslangen Schädigungen.

Forderung einer Impfpflicht

Gesundheitspolitiker in Deutschland sprechen sich angesichts der Zunahme gerade der Masernerkrankungen für eine Impfpflicht aus. Zumindest sollte eine neue Diskussion über die Notwendigkeit einer Impfpflicht angestoßen werden, da sich die bisherigen Kampagnen für eine freiwillige Impfung als nicht hinreichend erwiesen haben.

Redaktion e|pat|in®

 


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